Die Location war kein Zufall. Ich war vorab mehrfach dort, habe Licht, Wege und Rückzugsmöglichkeiten angeschaut. Doch diesmal wollte ich etwas Besonderes schaffen: einen festen, kleinen Ankerpunkt für das Shooting. Einen Ort, der Vertrautheit schafft – und spielerische Leichtigkeit zulässt.

Also habe ich in mühevoller Kleinstarbeit eine Schaukel gebaut. Kein gekauftes Deko-Stück, sondern echte Handarbeit. Das Anbringen im Baum war aufwendiger als gedacht – aber am Ende war es genau dieses Detail, das dem Shooting einen Rahmen gegeben hat. Nicht als Requisite, sondern als Ruhepol. Ein Ort zum Ankommen, zum Durchatmen, zum Miteinandersein.

Ich fotografiere zurückhaltend, mit Geduld und viel Gespür für das, was zwischen den Menschen passiert. Besonders mit Neugeborenen ist der Rhythmus ein anderer. Da wird gestillt, getragen, beruhigt – und genau das gehört dazu.

Ich gebe nicht viele Anweisungen. Ich beobachte. Ich lasse Raum. Ich nehme mir Zeit für die Stimmung und für die Verbindung, die in einer Familie herrscht. Und ich richte mich nicht nach einem festen Ablauf – sondern nach dem Moment.

Als Fotograf mit Menschen zu arbeiten bedeutet vor allem: Beziehung aufbauen. Vor allem mit Eltern, die sich vielleicht zum ersten Mal mit Kind vor der Kamera sehen. Deshalb beginnt für mich jedes Shooting mit Zuhören, mit einem Gespräch, mit Kennenlernen.

Ich gebe der Familie das Gefühl, dass nichts passieren muss – und genau dadurch passiert das Beste. Ganz natürlich.

Wenn ich heute die Bilder von damals anschaue, spüre ich sofort, wie besonders dieser Tag war. Nicht wegen einer Inszenierung – sondern wegen der ehrlichen Nähe, der kleinen Gesten und der stillen Kraft, die in so einem neuen Leben liegt.

Diese Art von Bildern sind es, die bleiben. Und genau deshalb liebe ich meine Arbeit – weil ich Momente sichtbar machen darf, die sonst vielleicht vorbeigezogen wären.